Mittwoch, 22. September 2010

Rückblick

Auch wenn hier seit einigen Monaten wahrscheinlich kein Mensch mehr reinschaut, melden wir uns aus gegebenem Anlass heute nochmal zu Wort. Ein Jahr ist es jetzt her, dass wir nach Australien geflogen sind. Am 21.9.2009 sind wir in Frankfurt eingestiegen, den 22.9.2009 hat man uns geklaut und am 23.9.2009 sind wir sehr früh am Morgen in Darwin gelandet. Was wir danach alles erlebt haben, konntet Ihr ja nachlesen. Jetzt sind wir seit fast vier Monaten wieder zuhause. Was ist seitdem passiert? Nichts weltbewegendes, muss man sagen. Unsere Berichte über hüpfende und kriechende Tiere, aufgebrochene und explodierte Autos und die vielen kleine Kuriositäten am Wegesrand sind daher sehr wahrscheinlich spannender als wenn ich Euch über meine Besuche bei Aldi berichten würde. Deshalb will ich mich auch auf eine Kurzfassung unserer Integration in Deutschland beschränken.

Nach sechs Wochen bei den drei Blondies aus O-O mit dem vollen Verwöhnprogramm (Stop: Nicht dass Ihr jetzt denkt, WIR wurden verwöhnt. Vielmehr wurde die arbeitende und schulpflichtige Bevölkerung mit einem täglichem Koch-, Putz-, Wasch- und Bügelservice bedacht – ich hoffe, das geht in gleicher Qualität so weiter, seitdem ich nicht mehr da bin!) haben wir wegen unseres schlechten Einflusses auf die Kinder unser Quartier auf der Couch geräumt (wir sind uns ja schließlich unserer Verantwortung bewusst) und sind in eine möblierte Wohnung nach Biebrich gezogen, bevor wir Anfang August wieder unsere eigene Wohnung beziehen konnten. Das Thema Untervermietung ist für uns ein voller Erfolg gewesen. Wir haben die Wohnung so vorgefunden, wie wir sie hinterlassen haben und nach einmal gründlich durchputzen war der Fall für uns erledigt. Wahrscheinlich hatten wir da ein riesen Glück bei allem, was man woanders so hört…

Alle Kisten mit unserem persönlichen Kram, die wir an diversen Orten deponiert hatten, sind ausgepackt, Strom, Telefon und Internet wurden wieder angemeldet und wir haben die freie Zeit genutzt, um letzte Arbeiten in bzw. an der Wohnung abzuschließen (also kommt, wir wohnen schließlich erst drei Jahre hier, da kann man nicht erwarten, dass schon alle Lampen angebracht sind!).

Einer von uns arbeitet sogar schon wieder und bei mir wird es auch in wenigen Wochen wieder ernst. Dann ist es vorbei mit dem Lotterleben und wir gehören auch wieder zu den gestressten Menschen ohne Zeit. Noch genieße ich aber meine Freiheit (Lars auch, denn ich koche jeden Tag), mache mir aber auch ein wenig Sorgen, wie ich in mein jetzt schon volles Programm auch noch acht Stunden oder mehr Arbeit jeden Tag reinstopfen soll. Andererseits geht der Sommer ja jetzt auch dem Ende entgegen und was soll man bei schlechtem Wetter schon groß machen, da kann man genauso gut auch arbeiten gehen.

So, das war’s eigentlich schon mit Neuigkeiten aus Wiesbaden. Wie Ihr seht, völlig unspektakulär. Ihr müsst Euch also keine Sorgen machen, dass wir Probleme haben, uns wieder an Deutschland zu gewöhnen. Im Gegenteil, es war überraschend einfach. Lars sagte schon am zweiten Arbeitstag, es wäre so, als wäre er nur mal kurz in Urlaub gewesen. Wenn sein Chef das auch so sieht, machen wir das jetzt jedes Jahr;-))

In diesem Sinne,
es lohnt sich, so eine Reise mal auszuprobieren!

Svenja