Sonntag, 31. Januar 2010
Next Stop: Guatemala
Samstag, 30. Januar 2010
Sydney Oper
Da wir schon das zweite Mal in Sydney sind, haben wir uns diesesmal vorgenommen die Oper auch von innen zu besichtigen. Zu einem Besuch in Sydney gehört es natürlich auch dazu, einen Blick in die Oper zu werfen. Da man da natürlich nicht einfach so reinlaufen darf, haben wir also eine Führung durch die Oper gemacht, die sehr interessant war. Das Gebäude ist von innen genauso faszinierend wie von außen. Etwas vergleichbares gibt es sonst nirgendwo auf der Welt und wahrscheinlich würde Sydney ohne die Oper auch nicht unbedingt als eine der schönsten Städte der Welt bezeichnet werden.
Der Bau der Oper, seit 2007 auch UNESCO-Welterbe, ist ja schon eine Geschichte für sich. Geplant für 7 Mio. AUD und 3 Jahre Bauzeit, dauerte der Bau tatsächlich dann 16 Jahre und verschlang 102 Mio. AUD. Alleine die Entwicklung der speziellen Keramik-Kacheln, mit denen die Oper gedeckt ist, dauerte drei Jahre.
Geplant wurde die Oper von dem dänischen Architekten Jörn Utzon, der bei der Ausschreibung des Projekts nur einen groben Entwurf einreichte und damit eigentlich gegen die Wettbewerbsregeln verstieß. Dass mit den Bauarbeiten bereits begonnen wurde, bevor es einen detaillierten Bauplan gab und bevor die Probleme mit der Konstruktion der segelförmigen Fassaden gelöst waren, führte letztendlich auch zu den Verzögerungen und immensen Kostensteigerungen der Bauarbeiten. Man hatte große Probleme mit der Berechnung der halbrunden Muscheln. Die Antwort bestand letztendlich darin, dass alle Teile der Oper – wie bei einer Orange, die man schält – an jeder beliebigen Stelle der Orange wieder eingesetzt werden können und alle den gleichen Radius hatten und so konnten die Teile schließlich gefertigt und eingesetzt werden.
Dennoch führten die Probleme beim Bau, in Verbindung mit dem Regierungswechsel in NSW zu einem Zerwürfnis zwischen der Regierung und dem Architekten, der immer mehr Änderungen und Abstriche an seinen Plänen hinnehmen musste. Er verlies daraufhin 1966 Sydney im Streit. Die Arbeiten wurden von einem anderen Architekten weitergeführt, der einige Änderungen an den Plänen vornahm. Utzon kehrte nie nach Australien zurück, auch die Einladung zur Eröffnung der Oper 1973 lehnte er ab. Er hat sein Meisterwerk nie in fertigem Zustand gesehen.
Mittwoch, 27. Januar 2010
Australia Day
Heute ist Bürotag, sind noch etwas platt vom vielen Laufen gestern, außerdem war es recht spät und ausschlafen kann man auf dem Campingplatz ja irgendwie auch nie richtig. Irgendeiner macht immer vor 11 Uhr Krach. Also heute mal kein Sightseeing, morgen ist ja auch noch ein Tag. Oder übermorgen.
Freitag, 22. Januar 2010
Endstation Sydney
Noch was lustiges in Sydney: Der Luna-Park. Ein Mini-Freizeitpark mitten in der Stadt, auf der anderen Seite vom Hafen. Äußerst schäbig, aber bei den Kids anscheinend sehr beliebt. Man glaubt es nicht, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat: Wir wissen nicht, ob der Luna Park oder das Wohnhaus zuerst da waren, auf jeden Fall möchte ich behaupten, dass zwischen den Balkonen und der „Pirates Revenge“ nicht mehr als 2 Meter sind. Ganz zu schweigen von der Musik und dem Gekreische, das mit so einem Freizeitpark einhergeht. Der Freizeitpark hat auch nur am Wochenende geöffnet, also dann, wenn man als Berufstätiger auch gerne mal zuhause ist und seine Wohnung (und im Sommer seinen Balkon) mit Blick auf die Oper genießen möchte. Aber die Bewohner können sich damit trösten, dass er in den Ferien schließlich jeden Tag geöffnet hat. Wahrscheinlich sind die Mieten erst recht hoch, weil man kostenlos in den Genuß dieses Spektakels kommt.
Wir möchten Euch auch nicht vorenthalten, was wir die letzten Tage vorher so getrieben haben. Auf den ca. 800 km zwischen Melbourne und Sydney reihen sich ein paar Feriendörfer mit Stränden und allem, was man, so braucht, aneinander. Streckenweise sah es aber auch aus wie bei uns „dahoam“, man könnte meinen, durchs Allgäu zu fahren. Die Küste ist in den Ferien von australischen Familien besetzt. Wir kamen uns auf den Campingplätzen schon fast wie Außerirdische vor. Keine Backpacker weit und breit, nur große Zelte, große Wohnwagen, große Autos. Und gaaaaanz viele Kinder. Ich glaube, in Australien ist das Kinderkriegen voll in Mode. Wir haben uns nicht lange aufgehalten und sind mehr oder weniger direkt durch nach Sydney gefahren. Einen kleinen Stopp haben wir aber an einem Strand gemacht (an dem angeblich zahme Känguruhs rumlaufen, die sich streicheln lassen), um unsere Bauarbeiter-Bräune ein wenig aufzufrischen. Abgesehen davon, dass wir die australische Sonne wohl doch ein wenig unterschätzt haben, haben uns auch die Wellen stark beeindruckt. Auf dem Bild kommt das vielleicht nicht so rüber, aber die Wellen haben einen richtig aufs Meer rausgezogen und wir haben schon leichte Panik bekommen, ob wir es zurück an den Strand schaffen. Da kriegt man schon ein wenig Respekt. Nach dem Schock haben wir uns erstmal ausgeruht und anscheinend ein wenig zu lang, denn was braun werden sollte, ist jetzt rot, aber das wird schon wieder.
In Sydney angekommen stand natürlich wieder mal die Suche nach einem guten Campingplatz auf dem Programm. Nicht dass es in Sydney Campingplätze gäbe, die gibt es natürlich nur außerhalb, die Frage ist eigentlich nur, wie schäbig, teuer und weit weg von der Innenstadt sind sie. Die ersten beiden Übernachtungen waren nicht mehr als zweckmäßig und dazu nicht gerade günstig. Unser dritter Campingplatz ist ok. Eingermaßen schöner Platz, ein kleiner Pool und die Bahn in die Stadt in Laufnähe. Da hat sich die Suche doch wieder gelohnt.
Sonntag, 17. Januar 2010
Tasmanien - was sonst noch?
Viele kurvenreiche Serpentinen-Kilometer, Wasserfälle, ein etwas anderes Känguruh und ein verregneter See. Das Wetter hat sich bis auf einen Tag von seiner besten Seite gezeigt und schließlich wollten wir ja unsere Regenjacken auch nicht unbenutzt wieder mit nach Hause nehmen. Die Cadbury Schokoladenfabrik in Hobart gibt es noch. Da wir aber übers Wochenende in Hobart waren, konnten wir keine Besichtigung machen und ehrlich, die Schokolade ist nicht die Offenbarung, oder?
Tasmanien: Was bleibt? Wenn man so viel Geld dafür bezahlt, nach Tasmanien zu kommen, fragt man sich natürlich, ob es sich gelohnt hat. Wir haben es beim ersten Mal nicht gemacht und wollten daher diesmal unbedingt nach Tasmanien, insofern war es gut, dass wir jetzt unser eigenes Bild von Tasmanien haben. Auf Tasmanien gibt es einige schöne Dinge zu sehen. Die Ostküste bietet wunderschöne Strände, es ist viel grüner als die meisten Gegenden, die wir in Australien gesehen haben, was das Fahren zu einem schönen Erlebnis macht. Dass Tasmanien aber im Vergleich zum übrigen Australien so viel anders, so viel sehenswerter, einzigartiger ist, wie es einem gerne verkauft wird, glauben wir nicht. Wir haben in Australien schon so viele schöne Landschaften, Tiere, Strände usw. gesehen, dass Tasmanien das nicht mehr toppen konnte. Vielleicht müsste man dazu auch ein wenig mehr der Wildnis-Freak sein. Enttäuscht waren wir nicht, weil wir keine riesigen Erwartungen hatten. Man darf halt nicht so viel in den Touristen-Broschüren lesen und wenn man es doch tut, darf man nicht vergessen, warum das geschrieben wird: Damit wir Touristen hinfahren. Jedes Dorf hat plötzlich irgendeine Besonderheit, die bei genauerem Hinschauen gar nicht soooo spannend ist. Auch darf man nicht vergessen, dass gerade in Tasmanien alles seinen Preis hat. Alles, was schön ist, ist Nationalpark, und alles, was Nationalpark ist, kostet Eintritt. Und zwar nicht zu knapp. Will man alle Sehenswürdigkeiten abklappern, muss man ganz schön tief in die Tasche greifen und wir haben uns an einer Stelle schon mal gefragt, warum wir jetzt eigentlich 33 AUD bezahlen sollen, um einmal um einen See zu laufen, der - zumal bei Regen - auch nicht viel anders aussieht als andere Seen, nur dass er zu einem der letzten Wildnisgebiete in der gemäßigten Zone gehört. Wir haben es trotzdem gemacht, weil wir natürlich nicht nach Tasmanien fahren können, ohne in den Cradle Mountain NP zu fahren. Nennt uns Banausen, aber es hat uns nicht vom Hocker gerissen.
Donnerstag abend hatten wir nach 10-stündiger Überfahrt wieder festen Boden unter den Füßen. Diesmal hat sich die Fahrt ziemlich gezogen, weil man sich ja wacherweise irgendwie beschäftigen muss. Wir hatten keine Kabine oder festen Sitzplätze und auf dem Schiff wurde scheinbar gerade getestet, wie kalt die Klimaanlage werden kann, wenn man sie auf ganz kalt stellt, daher war es ziemlich ungemütlich. Von dem halben Baguette und den paar Keksen, die wir für den ganzen Tag dabei hatten, wurden wir natürlich nicht satt (die Pies und Rolls und Pasties, die auf dem Schiff verkauft wurden, wollte man lieber nicht essen), also sind wir direkt von der Fähre zu unserem Inder gefahren, der das beste authentische Indisch macht und haben uns da erstmal den Bauch vollgeschlagen. Zwischenzeitlich war es schon nach 20 Uhr und dass wir noch einen Campingplatz um die Uhrzeit bekommen, konnten wir vergessen. Also haben wir es so gemacht, wie es die Wicked-Billigheimer-Backpacker-Camper so machen: Man sucht sich einen schönen Platz mit einer öffentlichen Toilette (z.B. am Strand), wartet, bis es dunkel ist und übernachtet dort im Auto. Und das natürlich kostenlos. Was will man mehr.
Der nächste Tag führte uns in den Wilsons Promontory Nationalpark. Nach einer schönen, nicht allzu anstrengenden Wanderung (Interessant: nach einem Buschfeuer wachsen die neuen Bäume auf den abgebrannten Stämmen weiter) noch ein Stündchen an den Strand und jaaaaa, auch ins Wasser. Ich glaube, dass hatte knapp über 10 Grad. Zumindest kam es mir so vor. Ohne Quietschen konnte man nicht ins Wasser gehen, so kalt war das. Und richtige große Wellen zum Wellenreiten gab es. Nicht dass wir Wellenreiten, aber es hat richtig Spaß gemacht und schließlich müssen wir ja jetzt auch langsam mal unsere Bauarbeiterbräune ein bisschen wegkriegen und daraus sowas wie ne Bikinibräune machen.
Nach dem Strand war es schon wieder ziemlich spät und uns war schon klar, dass wir heute nacht wieder keinen Campingplatz kriegen würden, was aber nicht schlimm war, wir hatten ja quasi gerade geduscht. Unser Free Camping Guide schickte uns zu einem Rastplatz, den vor uns auch schon einige andere Camper angesteuert hatten. Umsonst war auch hier nur der Tod - irgendwann kam ein Mann und kassierte von jedem 8 AUD. Schließlich müssen die Anlagen ja auch instandgehalten werden. Was soll's.
Jetzt sind es noch knapp 500 km bis nach Sydney, wo unsere Reise in Australien endet. Es regnet nun schon den zweiten Tag und wir haben an unserem heutigen Ruhetag in Eden - wie das gleichnamige Paradies - (der Name versprach mehr als er halten konnte) nicht viel gemacht. Langsam fangen wir an, überflüssige Dinge auszusortieren und unser Paket zum Nachhauseschicken zu packen. Wir freuen uns auf unsere restliche Zeit in Sydney und hoffen, dass wir unsere Post dann endlich im Empfang nehmen können!
Donnerstag, 14. Januar 2010
Hobart, Tasmanien
Von Hobart gibt es nichts interessantes zu berichten. Da wir uns ja nicht jedes Museum der Stadt anschauen, waren wir schnell durch mit unserem Stadtrundgang. Am Samstag waren wir auf dem Salamanca Market, der jede Woche stattfindet. Eine Mischung aus Wochenmarkt und Künstlermarkt mit ein paar Fressständen. Ganz nett, aber Touristenattraktion Nr. 1? Na ja, ich weiß nicht. Ich habe mir die Stände, die Fotografien in Form von Postkarten oder Bildern verkaufen, genau angeschaut und habe (leider) festgestellt, dass die teilweise richtig gut waren. Ich fürchte, dazu reicht es bei mir eher nicht. Meine Geschäftsidee, Kunstpostkarten auf den Markt zu bringen, werde ich wohl erstmal verwerfen. Aber wie soll man auch perfekte Bilder machen, wenn man nicht das richtige Werkzeug dafür hat.
(Hobart von oben: Am Montag haben wir es dann doch noch auf den Mt Wellington geschafft.)
Dienstag, 12. Januar 2010
Mein Kopp ist leer
Seit zwei Tagen sind wir auf einem Campingplatz direkt am Fluss. Lars liegt im Camper und schaut raus. Svenja sitzt mit dem Laptop draußen im Schatten, schaut aufs Wasser und hört den Wellen zu, wie sie sanft die Felsen umspülen. Ab und zu sieht sie ein paar Möven und auch ein Pelikan flog heute morgen schon vorbei. Und gerade sieht sie hinten im Gebüsch einen Schmetterling. Kurz, es gibt hässlichere Orte. Um Euch das zu verdeutlichen, hier eine kurze Anekdote von heute vormittag. Lars: “An was denkst Du gerade?“ Svenja: „Ich denke gerade an das Mail, das mir eine ehemalige Kollegin geschickt hat und dass sie gerade viel Stress auf der Arbeit hat. Und Du?“ Lars: „Ich höre dem Plätschern der Wellen zu.“ Fünf Minuten später. Svenja: „Woran denkst Du jetzt?“ Lars: „Die Wellen plätschern immer noch.“ Leerer Kopp? Entspannung pur? Schleichende Verdummung? Unterforderung? Abstand vom Alltagsstress? Das Gehirn hat auf jeden Fall schon abgeschaltet;-)
Eigentlich wollten wir heute noch zum Mt Wellington fahren, dem „Hausberg“ Hobarts. Bis wir loskamen war es halb vier. Ihr wisst, wir waren beschäftigt mit Auf-das-Wasser-schauen. Da wir nichts mehr zu essen hatten, sind wir schnell noch beim Supermarkt vorbeigefahren. Die Läden haben hier auch sonntags ganz normal geöffnet, das ist für Leute wie wir, die es nur sehr schwer unter der Woche schaffen, einkaufen zu gehen, optimal. Obwohl wir eigentlich nur drei Sachen kaufen wollten, dauerte es doch wieder länger als geplant mit dem Einkauf. Manche Leute können stundenlang vor der Fleischtheke oder dem Süßigkeitenregal stehen, ohne sich zu entscheiden und noch schlimmer, ohne am Ende irgendwas davon zu kaufen. Jedenfalls war es auf einmal viertel nach vier. Jetzt noch die 40 km bis zu dem Berg fahren? Nöööö, das lohnt sich jetzt auch nicht mehr. Also noch ein Sixpack Bier geholt und ein Hähnchen mit Pommes zum gleich essen und schon sitzen wir wieder hier auf dem Campingplatz, chillen und genießen unser Feierabendbier. Die Trinkersonne ist schließlich schon aufgegangen. Hier in Australien nimmt man das nicht so genau. Einen Grund zum Trinken findet man immer.
Samstag, 9. Januar 2010
Port Arthur
Donnerstag, 7. Januar 2010
Lavender’s blue, dilly dilly Lavender’s green...
Meinen Geburtstag haben wir ganz unspektakulär verbracht, so wie Weihnachten und Silvester auch. Wir mussten morgens aus dem Hostel auschecken, waren auf dem Queen Victoria Markt und in St. Kilda zum Essen und abends sind wir mit der Fähre nach Tasmanien gefahren, wo wir am Montag früh um halb 7 angekommen sind.
Nach einem Verlegenheitsfrühstück bei McD, einem kleinen Vormittagsschläfchen (die Nacht auf der Fähre war dann doch nicht so erholsam) haben wir die Sehenswürdigkeiten der Gegend abgeklappert: das schäbige Platypus House und das oberschäbige Seahorse World. Langsam müssten wir es ja eigentlich wissen. Aber gut, und jetzt aufgepasst, Ihr sollt ja hier was lernen:
Der Platypus, das australische Schnabeltier, ist eines der wenigen Säugetiere, die Eier legen. Es sieht ein wenig aus wie ein Bieber mit einem Entenschnabel. Leider haben wir es nicht geschafft, ein anständiges Foto hinzukriegen, da die Viecher sich blitzschnell bewegen und wir nicht mit Blitz fotografieren konnten. Die Männchen haben an den Hinterbeinen einen Giftstachel. Das Gift ist für Menschen nicht tödlich, aber extrem schmerzhaft und er kann bis zu 6 Monaten anhalten. Da hebt man die süßen Tierchen lieber nicht hoch. Sie verbringen die meiste Zeit im Wasser, machen aber beim Tauchen die Augen und die Nasenlöscher zu. Sie können also nichts sehen und erkennen ihre Beute ausschließlich anhand der elektrischen Felder, die jedes Lebewesen aussendet.
Außer Schnabeltieren gab es im Platypus House auch noch Echidnas. Das sind die australischen Ameisenigel. Und warum gibt es im Platypus House auch Echidnas? Richtig, weil es auch eierlegende Säugetiere sind (ich glaube, es gibt sonst auch keine anderen eierlegenden Säugetiere). Außer dem Namen und dem Aussehen haben die Ameisenigel nichts mit dem Igel gemeinsam, jedenfalls sind sie nicht miteinander verwandt, wie man vielleicht denken könnte. Am witzigsten fanden wir die Zunge der kleinen Viecher, die bis zu 18 cm lang werden kann. Wenn sie sich bedroht fühlen, rollen sie sich zu einer Kugel zusammen. Das konnten wir auch schon „in freier Wildbahn“ beobachten.
Von den Seepferdchen stelle ich lieber keine Bilder in den Blog, da alle ein wenig unscharf sind und außerdem durfte man nicht in den (für australische Verhältnisse) schönen Aquarien fotografieren, sondern nur in der „Zuchtstation“, wo man sich mit der zuschauergerechten Aufbereitung der Wassertanks wenig bis gar keine Mühe gibt. Hier geht es mehr so darum, die Seepferdchen, die sich vermehren wie die Heuschrecken, zu züchten. Anschließend werden sie entweder für die Forschung oder an Tierhandlungen verkauft. Das Besondere an Seepferdchen ist, dass zwar die Weibchen die Eier produzieren, diese aber von den Männchen in einer Bauchtasche ausgetragen werden. Für die Weibchen ist damit alles erledigt und sie haben mit der Aufzucht der Kleinen nichts weiter zu tun. Sehr emanzipiert, wie ich finde!
So, und da Ihr Euch wahrscheinlich schon die ganze Zeit fragt, was es mit der Überschrift auf sich hat (ok, vielleicht denkt Ihr Euch auch einfach nur, die Olle verkalkt langsam), hier die Auflösung. Wir haben auf Wunsch des weiblichen Teils unserer Reisegruppe eine Lavendelfarm aufgesucht und meiner Meinung nach hat sich das mal echt gelohnt. Seht selbst. Leider hatte ich gerade nicht ein weißes Sommerkleid und einen Strohhut zur Hand und bin daher nicht leicht und beschwingt durch das Lavendelfeld gesprungen und habe mir den Sommerwind durch das Haar wehen lassen. Schön war’s trotzdem;-)
Aber nicht nur Lavendel wächst hier, sondern jede Menge Mohn. Tasmanien ist der weltweit größte Produzent von Opium (natürlich nur für medizinische Zwecke, versteht sich) und liefert damit die Hälfte des weltweiten Bedarfs.
Auf unserem Weg an der Ostküste Richtung Süden reiht sich ein Topstrand an die nächste Topbucht. Die berühmte Wineglass Bay (heißt so, weil sie kreisrund ist wie ein Weinglas) haben wir zwar nicht gesehen, aber wir sind sicher, die anderen Strände waren mindestens genauso schön. Die Bay of Fire heißt so, weil die mit roten Flechten bewachsenen Steine aussehen, als würden sie brennen.