Freitag, 22. Januar 2010

Endstation Sydney

Wir sind in Sydney! Diese Stadt ist immer noch ein Highlight, obwohl wir jetzt schon zum dritten Mal hier sind. Wir könnten stundenlang am Circular Quay sitzen und uns die Oper und die Harbour Bridge anschauen. Die vielen Bilder, die wir davon aus allen möglichen Perspektiven gemacht haben, wollen wir Euch ersparen... Da wir in Sydney schon so einiges erlebt haben, haben wir natürlich gleich den Ort des Schreckens aufgesucht, an dem wir uns vor 7 Jahren 6 Tage lang wie im Knast gefühlt haben: Den Kings Cross Carmarket – DER Automarkt für Backpacker in Australien in Form des zweiten Untergeschosses in einem Parkhaus. Das Parkhaus gibt es noch, aber jetzt ist dort kein Automarkt mehr. Es gibt eine neue offizielle Adresse, aber dort befindet sich eigentlich nur noch ein Büro und die Autos werden übers Internet vermittelt. Wir brauchen jetzt zwar keinen Carmarket mehr, aber es ist schon schade, dass es diese Institution nicht mehr gibt. Jetzt hängt wieder jeder Zettel an die schwarzen Bretter oder annonciert sein Auto im Internet, was natürlich viel umständlicher ist, sowohl für die Verkäufer als auch für die Interessenten. Aber die Miete in der Tiefgarage war wohl zu teuer und somit haben sie den Mietvertrag nicht verlängert. Die Wände haben sie neu gestrichen und die legendären Sprüche der Knastinsassen sind damit unwiederbringlich verschwunden – bis auf ein paar Quadratmeter, die sie – wohl aus nostalgischen Gründen – gelassen haben. Wir haben uns jedenfalls sofort wieder daran erinnert, wie wir tagelang von morgens bis abends in der Tiefgarage gesessen und unser Auto versucht haben, an den Mann zu bringen. Da es Pflicht war, eine Runde Bier für alle auszugeben, wenn man sein Auto verkauft hat, hat man allerdings die Zeit dann doch ganz gut rumgekriegt. Ich kann mich nur an einen Tag erinnern, an dem es mir nicht so gut ging, nachdem ich mit drei österreichischen LKW-Fahrern um die Wette getrunken habe, aber das ist eine andere Geschichte.

Noch was lustiges in Sydney: Der Luna-Park. Ein Mini-Freizeitpark mitten in der Stadt, auf der anderen Seite vom Hafen. Äußerst schäbig, aber bei den Kids anscheinend sehr beliebt. Man glaubt es nicht, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat: Wir wissen nicht, ob der Luna Park oder das Wohnhaus zuerst da waren, auf jeden Fall möchte ich behaupten, dass zwischen den Balkonen und der „Pirates Revenge“ nicht mehr als 2 Meter sind. Ganz zu schweigen von der Musik und dem Gekreische, das mit so einem Freizeitpark einhergeht. Der Freizeitpark hat auch nur am Wochenende geöffnet, also dann, wenn man als Berufstätiger auch gerne mal zuhause ist und seine Wohnung (und im Sommer seinen Balkon) mit Blick auf die Oper genießen möchte. Aber die Bewohner können sich damit trösten, dass er in den Ferien schließlich jeden Tag geöffnet hat. Wahrscheinlich sind die Mieten erst recht hoch, weil man kostenlos in den Genuß dieses Spektakels kommt.


Wir möchten Euch auch nicht vorenthalten, was wir die letzten Tage vorher so getrieben haben. Auf den ca. 800 km zwischen Melbourne und Sydney reihen sich ein paar Feriendörfer mit Stränden und allem, was man, so braucht, aneinander. Streckenweise sah es aber auch aus wie bei uns „dahoam“, man könnte meinen, durchs Allgäu zu fahren. Die Küste ist in den Ferien von australischen Familien besetzt. Wir kamen uns auf den Campingplätzen schon fast wie Außerirdische vor. Keine Backpacker weit und breit, nur große Zelte, große Wohnwagen, große Autos. Und gaaaaanz viele Kinder. Ich glaube, in Australien ist das Kinderkriegen voll in Mode. Wir haben uns nicht lange aufgehalten und sind mehr oder weniger direkt durch nach Sydney gefahren. Einen kleinen Stopp haben wir aber an einem Strand gemacht (an dem angeblich zahme Känguruhs rumlaufen, die sich streicheln lassen), um unsere Bauarbeiter-Bräune ein wenig aufzufrischen. Abgesehen davon, dass wir die australische Sonne wohl doch ein wenig unterschätzt haben, haben uns auch die Wellen stark beeindruckt. Auf dem Bild kommt das vielleicht nicht so rüber, aber die Wellen haben einen richtig aufs Meer rausgezogen und wir haben schon leichte Panik bekommen, ob wir es zurück an den Strand schaffen. Da kriegt man schon ein wenig Respekt. Nach dem Schock haben wir uns erstmal ausgeruht und anscheinend ein wenig zu lang, denn was braun werden sollte, ist jetzt rot, aber das wird schon wieder.


In Sydney angekommen stand natürlich wieder mal die Suche nach einem guten Campingplatz auf dem Programm. Nicht dass es in Sydney Campingplätze gäbe, die gibt es natürlich nur außerhalb, die Frage ist eigentlich nur, wie schäbig, teuer und weit weg von der Innenstadt sind sie. Die ersten beiden Übernachtungen waren nicht mehr als zweckmäßig und dazu nicht gerade günstig. Unser dritter Campingplatz ist ok. Eingermaßen schöner Platz, ein kleiner Pool und die Bahn in die Stadt in Laufnähe. Da hat sich die Suche doch wieder gelohnt.

4 Kommentare:

  1. Das ist ja alles recht spannend :-) ... aber wie geht es jetzt weiter? Neuseeland? Argentinien oder doch in Sydney bleiben?

    Wie ist der Plan?

    viele Grüsse aus dem Schnee
    DON

    AntwortenLöschen
  2. Noch mal der Tipp zur deutschen Bäckerei in SYD: http://www.luneburger.com.au/

    AntwortenLöschen
  3. Die Bäckerei Lüneburger haben wir schon an verschiedenen U-Bahn-Stationen gesehen und ich kann bestätigen, dass die Haselnuss-Croissants sehr lecker sind!

    Wie es weiter geht? Weder Neuseeland noch Argentinien noch bleiben wir in Sydney. Alles falsch. Ratet noch ein bisschen weiter...

    AntwortenLöschen
  4. Kotti feiert am Samstag Einweihungsfeier, dass könnt Ihr noch schaffen ;-)
    DON

    AntwortenLöschen