Samstag, 30. Januar 2010

Sydney Oper


Da wir schon das zweite Mal in Sydney sind, haben wir uns diesesmal vorgenommen die Oper auch von innen zu besichtigen. Zu einem Besuch in Sydney gehört es natürlich auch dazu, einen Blick in die Oper zu werfen. Da man da natürlich nicht einfach so reinlaufen darf, haben wir also eine Führung durch die Oper gemacht, die sehr interessant war. Das Gebäude ist von innen genauso faszinierend wie von außen. Etwas vergleichbares gibt es sonst nirgendwo auf der Welt und wahrscheinlich würde Sydney ohne die Oper auch nicht unbedingt als eine der schönsten Städte der Welt bezeichnet werden.


Der Bau der Oper, seit 2007 auch UNESCO-Welterbe, ist ja schon eine Geschichte für sich. Geplant für 7 Mio. AUD und 3 Jahre Bauzeit, dauerte der Bau tatsächlich dann 16 Jahre und verschlang 102 Mio. AUD. Alleine die Entwicklung der speziellen Keramik-Kacheln, mit denen die Oper gedeckt ist, dauerte drei Jahre.


Geplant wurde die Oper von dem dänischen Architekten Jörn Utzon, der bei der Ausschreibung des Projekts nur einen groben Entwurf einreichte und damit eigentlich gegen die Wettbewerbsregeln verstieß. Dass mit den Bauarbeiten bereits begonnen wurde, bevor es einen detaillierten Bauplan gab und bevor die Probleme mit der Konstruktion der segelförmigen Fassaden gelöst waren, führte letztendlich auch zu den Verzögerungen und immensen Kostensteigerungen der Bauarbeiten. Man hatte große Probleme mit der Berechnung der halbrunden Muscheln. Die Antwort bestand letztendlich darin, dass alle Teile der Oper – wie bei einer Orange, die man schält – an jeder beliebigen Stelle der Orange wieder eingesetzt werden können und alle den gleichen Radius hatten und so konnten die Teile schließlich gefertigt und eingesetzt werden.


Dennoch führten die Probleme beim Bau, in Verbindung mit dem Regierungswechsel in NSW zu einem Zerwürfnis zwischen der Regierung und dem Architekten, der immer mehr Änderungen und Abstriche an seinen Plänen hinnehmen musste. Er verlies daraufhin 1966 Sydney im Streit. Die Arbeiten wurden von einem anderen Architekten weitergeführt, der einige Änderungen an den Plänen vornahm. Utzon kehrte nie nach Australien zurück, auch die Einladung zur Eröffnung der Oper 1973 lehnte er ab. Er hat sein Meisterwerk nie in fertigem Zustand gesehen.


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