Dienstag, 12. Januar 2010

Mein Kopp ist leer



Seit zwei Tagen sind wir auf einem Campingplatz direkt am Fluss. Lars liegt im Camper und schaut raus. Svenja sitzt mit dem Laptop draußen im Schatten, schaut aufs Wasser und hört den Wellen zu, wie sie sanft die Felsen umspülen. Ab und zu sieht sie ein paar Möven und auch ein Pelikan flog heute morgen schon vorbei. Und gerade sieht sie hinten im Gebüsch einen Schmetterling. Kurz, es gibt hässlichere Orte. Um Euch das zu verdeutlichen, hier eine kurze Anekdote von heute vormittag. Lars: “An was denkst Du gerade?“ Svenja: „Ich denke gerade an das Mail, das mir eine ehemalige Kollegin geschickt hat und dass sie gerade viel Stress auf der Arbeit hat. Und Du?“ Lars: „Ich höre dem Plätschern der Wellen zu.“ Fünf Minuten später. Svenja: „Woran denkst Du jetzt?“ Lars: „Die Wellen plätschern immer noch.“ Leerer Kopp? Entspannung pur? Schleichende Verdummung? Unterforderung? Abstand vom Alltagsstress? Das Gehirn hat auf jeden Fall schon abgeschaltet;-)

Eigentlich wollten wir heute noch zum Mt Wellington fahren, dem „Hausberg“ Hobarts. Bis wir loskamen war es halb vier. Ihr wisst, wir waren beschäftigt mit Auf-das-Wasser-schauen. Da wir nichts mehr zu essen hatten, sind wir schnell noch beim Supermarkt vorbeigefahren. Die Läden haben hier auch sonntags ganz normal geöffnet, das ist für Leute wie wir, die es nur sehr schwer unter der Woche schaffen, einkaufen zu gehen, optimal. Obwohl wir eigentlich nur drei Sachen kaufen wollten, dauerte es doch wieder länger als geplant mit dem Einkauf. Manche Leute können stundenlang vor der Fleischtheke oder dem Süßigkeitenregal stehen, ohne sich zu entscheiden und noch schlimmer, ohne am Ende irgendwas davon zu kaufen. Jedenfalls war es auf einmal viertel nach vier. Jetzt noch die 40 km bis zu dem Berg fahren? Nöööö, das lohnt sich jetzt auch nicht mehr. Also noch ein Sixpack Bier geholt und ein Hähnchen mit Pommes zum gleich essen und schon sitzen wir wieder hier auf dem Campingplatz, chillen und genießen unser Feierabendbier. Die Trinkersonne ist schließlich schon aufgegangen. Hier in Australien nimmt man das nicht so genau. Einen Grund zum Trinken findet man immer.

2 Kommentare:

  1. Gott, bin ich neidisch!!!

    Gruß
    VP

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  2. Toll,
    Gott sei Dank bin ich Deine Freundin, nicht Kollegin.......
    Alltag ist wieder da - und wie neidisch ich erst bin!!!!
    lg
    Susanne und Jürgen

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