Dienstag, 29. Dezember 2009

Elternzeit

Wir haben noch nie irgendwo so viele deutsche Paare mit Kleinkind gesehen wie hier, weder auf unserer ersten Australien-Reise noch sonst irgendwo. Die Erklärung ist einfach: Wann hat man – gesponsort durch Vater Staat – schon mal die Möglichkeit, mehrere (zumindest zwei) Monate freizunehmen und das auch noch mit Rechtsanspruch? Und was macht man mit der Zeit? Richtig, man mietet sich einen großen Camper und fliegt mit der Familie nach Australien. Vorausgesetzt, man kann es sich dann noch leisten. Ob es wirklich so ein Spaß ist, mit nem kleinen Kind durch Australien zu fahren, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall ist es eine schöne Sache für den australischen Tourismus. Wahrscheinlich wird die Hälfte des Elterngeld-Fonds vom australischen Staat finanziert. Das Geld kommt ja schließlich wieder rein;-)

Samstag, 26. Dezember 2009

Weihnachten in Melbourne

Nachdem wir nach 40-minütiger Überfahrt wieder das Festland erreicht hatten, führte uns unsere weitere Reise zunächst nach Victor Harbour. Das ist ein kleines Touristennest mit einer besonders kitschigen Touristenattraktion: Es gibt hier nämlich eine „Horsedrawn Tram“, mit der man über eine Verbindungsbrücke auf eine kleine vorgelagerte Insel – Granite Island – fahren kann. Wir haben nur fotografiert und sind gelaufen... einmal um die Insel rum und wieder zurück. Und da uns die Gegend ganz gut gefiel und es auch schon wieder Nachmittag war (so ein Tag scheint hier aufgrund der Erdkrümmung kürzer zu sein als in Deutschland), sind wir nur noch bis zum Nachbarkaff Port Elliot (bekannt aus „Elliot und das Schmunzelmonster“) gefahren und haben uns auf einem schönen Campingplatz am Strand eingebucht. Der war so schön, dass wir kurzerhand beschlossen haben, noch einen weiteren Tag zu bleiben. Wir sind nochmal innerhalb des Campingplatzes umgezogen und hatten jetzt für 3 Dollar mehr richtig „Beachfront“. Das war mal was! Viel gemacht außer uns mal wieder die Fratz verbrannt haben wir an dem Tag nicht mehr.


Am nächsten Tag sind wir dann aber wieder aktiv geworden und sind 500 km zu unserem nächsten Ziel gefahren: Halls Gap in den Grampians. Das ist ein Gebirge mit ein paar schönen Wanderwegen, Lookouts und fantastischen Ausblicken. Den Campingplatz kannten wir schon vom letzten Mal und ja, jetzt hat es bei uns beiden ganz doll geklingelt. So verkalkt sind wir also doch nocht nicht. Leider kamen wir erst um halb 7 an und die Rezeption hatte schon geschlossen. Der erfahrene Camper weiß aber, was er zu tun hat: Gibt es eine Schranke (hier nennt man das „Boom Gate“)? Nein. Braucht man für die Toiletten einen Schlüssel oder Code? Auch nicht. Also sind wir einfach reingefahren und haben uns ein schönes Plätzchen zum Übernachten gesucht. Genug Platz war ja frei. Von wegen Peak Season. Wären die Preise nicht so hoch, hätten wir es gar nicht gemerkt. Abends hatten wir noch ein schönes Erlebnis mit einem nichteingeladenen Mitbewohner, der plötzlich auf der hinteren Scheibe unseres Campers saß. Aus dem Augenwinkel sehe ich auf einmal, dass da irgendwas ist und als ich hinschaue, sehe ich die größte Spinne, die ich jemals außerhalb eines Zoos gesehen habe. Zum Glück war zwischen uns beiden noch eine ausreichend dicke Glasscheibe. Trotzdem gruselig. Lars hat natürlich sofort die Kamera gezückt und daher habt Ihr jetzt auch das Vergnügen.

Für den nächsten Tag war Wandern angesagt. So genau wussten wir jetzt auch nicht mehr, was wir uns beim letzten Mal angeschaut haben aber ich habe Lars versichert, dass das hier alles easy war, nur Boardwalks für Fußkranke, die zu den schönsten Lookouts führen. Das stimmte auch, aber nicht das „nur“. Prompt erwischen wir bei der ersten Wanderung einen Weg, der sich im nachhinein als „medium to hard“ erwies. Gut, dass wir vorher die Schilder nicht gelesen haben. Hinterher sind wir aber immer froh, dass wir es gemacht haben und für die Aussicht hat es sich gelohnt. Die übrigen Lookouts erkannten wir dann aber alle wieder und wussten auch, was uns bei dem Weg zum Ende der McKenzie Falls erwartete: Gut 200 Treppenstufen nach unten und dann alles wieder hoch. Von nix kommt nix!

An diesem Tag haben wir es nach unserem Besuch in den Grampians dann nur noch bis Warrnambool – von den Grampians gerade runter bis zum Meer - geschafft und da war das erste Mal, dass wir nach dem Preis für einen Campingplatz gefragt haben und wieder gegangen sind. Dafür, dass überall noch so viel frei ist, übertreiben die es ganz schön. Na ja, der nächste war nicht viel billiger aber es geht ja hier schließlich auch ums Prinzip. Jawoll!

Am nächsten Morgen wurden wir von einer Reisegruppe geweckt, die in dem direkt angrenzenden Camp Kitchen anscheinend eine kleine Christmas Party zum Frühstück gefeiert haben und so fing unser Weihnachtsmorgen an. Schnell alles zusammengepackt und ohne Frühstück direkt weiter. Unser Weg sollte uns an einer der schönsten Küstenstraßen Australiens, der Great Ocean Road, entlang nach Melbourne führen. Wir wussten ja, dass die Wettervorhersage schlechtes Wetter gemeldet hatte und hatten uns schon darauf eingestellt, die 12 Apostel, die gar nicht mehr 12; sondern nur noch 8 Apostel sind, nicht bei blauem Himmel zu sehen. Die Gesteinsformationen sind aus weichem Sandstein und alle paar Jahre bricht ein Teil zusammen. Im Juni diesen Jahres ist der Island Archway zusammengebrochen. So sieht er jetzt aus:


Wer wissen will, wie er vorher aussah:

http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-43308.html

Von Minute zu Minute wurde es auch kälter und dann fing es an zu regnen. Wir haben uns nichts draus gemacht, unsere Jacken angezogen und die Weihnachtsmützen aufgesetzt und dann haben wir die etlichen Arches und Bridges und Grottos, die da so auf dem Weg liegen, abgeklappert und ausführlichst abgelichtet, wie man das als Tourist eben so macht. Insgesamt sind wir wieder knapp 400 km gefahren und waren froh, als wir auf Anhieb unseren gebuchten Campinplatz außerhalb von Melbourne fanden. Wir hatten uns den ausgesucht, weil er nicht so weit von der Stadt entfernt ist und Tourist Award Winner 2006, 2007 etc. war. Wir haben uns aber gefragt, wofür er die gewonnen hat. Manchmal ist es echt komisch. Da gibt es Campingplätze, die haben noch nicht mal ein Rating vom ADAC und sind wunderschön und andere haben 4* und gewinnen Preise und man fragt sich, wofür. Hier wird jedenfalls jeder Zentimeter genutzt. Die Campervans werden zwischen die Cabins gequetscht und man hat das Gefühl, man steht eigentlich auf dem Parkplatz des Nachbarn. Schön ist das nicht. Mal schauen, ob wir noch was besseres finden. Aber jetzt seid Ihr bestimmt schon ganz entspannt zu erfahren, wie wir Weihnachten verbracht haben. Nun ja, wie schon angekündigt, wurde es tatsächlich sehr unspektakulär. Nach der langen Fahrt wollten wir nicht nochmal in die Stadt fahren und da es ununterbrochen regnete, sind wir einfach in unserem Camper geblieben, haben ein paar Reste gegessen und gechillt. Hier in Australien ist ja erst am 25. Dezember Weihnachten, also vielleicht kriege ich mein Geschenk ja dann noch;-)

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Plastiktüten

Australien, das Land der Plastiktüten – die Zeiten sind hier langsam aber sicher auch vorbei. War es früher gang und gebe, dass man an der Supermarktkasse seine Ware in Plastiktüten eingepackt bekam (nein, man muss sie NICHT selber einpacken!), wird mittlerweile doch dazu aufgerufen, eine Stofftaschen zu kaufen. Kann man machen, muss man aber nicht. Hat man keine eigene Einkaufstasche dabei, bekommt man doch wieder die Plastiktüten. Hier in South Australia hingegen, gibt es seit diesem Jahr generell keine Plastiktüten mehr. Entweder Du kaufst eine Einkaufstasche oder Du trägst Deine Sachen auf dem Arm nach Hause. Müssen wir jetzt wohl doch anfangen, Mülltüten zu kaufen.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Frohe Weihnachten

Liebe Blog-Leser,

wir wünschen Euch ein schönes Weihnachtsfest!

Wir werden Weihnachten ganz unspektakulär verbringen und heute gemütlich die Great Ocean Road Richtung Melbourne runterfahren. Leider ist es heute wolkig und so werden wir die 12 Apostel zum zweiten Mal bei schlechtem Wetter sehen. Wir wollen uns aber nicht beschweren, denn Wolken bei 30 Grad sind immer noch schöner als Wolken bei 3 Grad;-) Außerdem steht heute oder die nächsten Tage ein Highlight bevor: Wir sind ja in Aldi-Land angekommen und da wird natürlich unser erster Weg hingehen. Da gibt's laut Internet das volle Programm an Weihnachtsleckereien.

Macht's gut und esst einen Lebkuchen für uns mit!

Montag, 21. Dezember 2009

„Kein Schutz“ oder „Schutz“, was ist jetzt besser?



Ich war doch sehr verwirrt, als ich immer wieder auf Lebensmitteln den Aufdruck „no preservatives“ gelesen habe. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass in allen anderen Lebensmitteln Präservative sind? Alleine die Vorstellung davon fand ich nicht so toll. Doch nach mehr als drei Monaten hier in Austalien und dem Öffnen unzähliger Dosen, Schachteln und Verpackungen, kann ich Entwarnung geben, habe bis jetzt keine sichtbaren Beweise gefunden. Ich war also froh, dass viele Lebensmittel ohne auskommen. Viele, aber nicht alle. So steht es zwar bei den Bananen nicht explizit drauf, aber das muss es auch nicht wenn es sooooo offensichtlich ist.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Pengaroos auf Künstliche Intelligenz

Eine knappe Woche haben wir auf dem Campingplatz in Adelaide rumgelungert, unter einem Baum mit bunten lauten Vögeln geschlafen, die die Klappe nicht halten konnten, haben allmorgendlich das Camp Kitchen gecheckt, ob wieder was für uns abgefallen ist, haben diverse Stadtbesuche und einen anstrengenden Walk in den Adelaide Hills gemacht, den alten Badeort Glenelg besichtigt (leider haben wir im Yacht-Hafen kein Boot gefunden, das unseren Ansprüchen genügt hat) und ob Ihr es glaubt oder nicht, einmal habe ich es sogar geschafft, den Sonnenaufgang zu fotografieren. Allerdings bin ich danach wieder ins Bett gegangen. Um diese Zeit jagt man ja keinen Menschen vor die Tür.










Nach diesen vielen Aktivitäten waren wir bereit für die Weiterreise, die uns nach Kangaroo Island, abgekürzt (die Aussies lieben Abkürzungen) „KI“ gebracht hat. Nun, da nicht jeder sofort assoziieren kann, was „KI“ auf den Schildern bedeutet, hat das Technik-Gehirn natürlich sofort geschaltet: Aha: „KI“ = „künstliche Intelligenz“. Liegt doch nahe. Also, wir wollen Euch nicht vorenthalten, welch tolle Tiere wir hier auf „Künstliche Intelligenz“ so gesehen haben: Pelicoos, Little Zwerg-Penguroos, eine Swanaroo-Familie, nicht zu vergessen die häufig vorkommenden Sheeparoos und Cowaroos. Leider mussten wir auch beobachten, wie erstere ihre letzte Fahrt zum Schlachter antraten. Spring Lamb nennt man das. Auch haben wir ein Ponyroo gesehen. Und ganz viele Birdaroos, aber die gibt es ja überall. Die kleinen Zwerg-Penguroos haben es übrigens besser als so mancher Mensch: Die kriegen sogar kleine Holzhäuschen zum Brüten gebaut. Von den Original-Kangaroos haben wir auch ein paar gesehen. Davon gibt es hier auch eine Zwerg-Sorte. Lauter kleine Zwerg-Wallabies haben sich auf unserem Campingplatz getummelt, kaum dass die Dämmerung einsetzte.




Nun ist unser Ausflug nach Kangaroo Island nach 3 Tagen auch schon wieder vorbei. Wie fanden wir es? Es hat uns ganz gut gefallen, wir haben einige Tiere gesehen (viele davon leider wieder mal nicht sehr lebendig am Straßenrand) und ein paar schöne Landschaften. Ehrlicherweise müssen wir jedoch sagen, dass es nicht viel anders war als das, was wir bisher in Australien gesehen haben und da die Überfahrt mit der Fähre unverschämt teuer ist, würden wir beim nächsten Mal wohl nicht nochmal hinfahren. Leider sind die Erwartungen durch die Reiseführer, die man liest und diverse Prospekte, die einem in die Hände fallen, entsprechend hoch und werden dann manchmal nicht ganz erfüllt. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir schon so lange in Australien unterwegs sind und schon so viel Schönes gesehen haben. Gefallen haben uns auf jeden Fall die Remarkable Rocks und die beiden letzten Campingplätze, auf denen wir waren: Der Campingplatz im Flinders Chase NP, auf dem es abends nur so von Wallabies gewimmelt hat und der zweite an der Murray Lagoon mit Self-Registration, wo wir mutterseelenallein mitten in der Natur waren (und trotzdem Internet-Empfang hatten!). Ach, ja, und wegen der Schulferien hätten wir uns auch nicht so verrückt machen lassen sollen. Trotz Schulferien waren die Campingplätze bisher nirgendwo voll und die Fähre haben wir einmal zwei Tage vorher und einmal zwei Stunden vorher gebucht – kein Problem. Vielleicht wird es nächste Woche wegen Weihnachten anders aussehen.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Wasserhähne

Hier in Australien ist ja einiges ein bisschen komisch. Zum Beispiel findet man hier sehr selten Mischbatterien an den Wasserhähnen. Meistens hat man noch die Kalt- und Heißhähne. Manchmal sogar – und das ist mir bis heute ein Rätsel – hat man zwei separate Wasserhähne, einen für heiß und einen für kalt. Wie man da aus dem „heiß“ und „kalt“ ein „warm“ machen soll – keine Ahnung. Ist wohl eher zum Geschirr abspülen gedacht, wenn man sowieso das Wasser in einem Becken sammelt. Aber sich die Hände mit mittelwarmem Wasser zu waschen, ist schier unmöglich. In Port Augusta waren wir jedenfalls auf einem Campingplatz mit nagelneuen Waschraumeinrichtungen und da hier Mischbatterien ja nicht so verbreitet sind, hat man für die ganz Doofen eine Gebrauchsanleitung in jede Dusche gehängt. Das nenne ich mal fürsorglich!

Montag, 14. Dezember 2009

Scheck

Ich möchte mal über meine tollen Erlebnisse mit den deutschen und australischen Behörden berichten, die ich machte, um an einen mir zustehenden Betrag von 100 AUD Guthaben aus der Abmeldung unseres Autos zu kommen. Wir ich ja schon berichtet habe, haben wir unser Auto in Broome abgemeldet und bekommen die nicht verbrauchte, aber schon bezahlte Steuer für den Rest des Jahres zurück. Das Geld kann aber nicht einfach an dem Schalter ausgezahlt werden, wo man die Schilder abgibt. Es handelt sich hierbei wohlgemerkt nicht um zwei Behörden wie in Deutschland – Zulassungsstelle und Finanzamt – sondern das läuft in Australien alles über ein und dieselbe Stelle. Das Geld gibt’s also nur per Scheck, den man zugeschickt bekommt. Hm, wohin lässt man sich einen Scheck schicken, wenn man keine Adresse hat? Kein Problem, ans nächste Postamt. Das hat auch tatsächlich geklappt. Das GPO in Perth hatte einen Umschlag für mich. Mit dem Scheck also zur nächsten Bank. Wir dachten, am besten gehen wir zu der Bank, die den Scheck ausgestellt hat, das dürfte dann ja kein Problem sein. Denkste. Es handelte sich um einen Verrechnungsscheck und den könne man nur auf das Konto des Empfängers gutschreiben. Da ich in Australien aber kein Konto habe und es auch nicht so einfach ist, eines zu eröffnen, wenn man da nicht wohnt und auch keinen Geldeingang hat, habe ich den Scheck unterschrieben und nach Deutschland geschickt, damit er auf meinem deutschen Konto eingereicht werden kann. Auch hier gab es eine erneute Hürde. Man verlangte, dass ich ein Scheckeinreichungsformular ausfülle. Hm, schwierig, wenn ich nicht vor Ort bin und völlig unverständlich, weil ich bisher, wenn ich einen Scheck eingereicht habe, nie ein Formular ausgefüllt habe und das nie ein Problem war. Wenn mir nicht über gewisse Beziehungen geholfen worden wäre, hätte ich das Geld wohl abschreiben müssen, da es anscheinend nicht möglich ist, einen australischen Scheck einzulösen. Wenn man bedenkt, wie einfach es einem gemacht wird, wenn es um Bezahlen geht. Da gibt man einfach seine Kreditkartennummer und kann Rechnungen telefonisch bezahlen, aber umgekehrt findet man schon Wege und Mittel, wie man es den Leuten schwer machen kann.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Fußgängerampeln

Hier in Adelaide, wo doch ein wenig mehr Verkehr ist als im Outback, fällt es uns wieder auf: die Rotphase der Fußgängerampeln ist erfrischend kurz. Während die Ampeln hier, kaum dass man als Fußgänger die Straße betritt, auch schon wieder anfangen, rot zu blinken und man sich beeilt, über die Straße zu kommen (psychologischer Trick!), außerdem ist der Signalton so schrill und nervend, dass man sowieso möglichst schnell weiter will, hat in Deutschland jeder Fußkranke alle Zeit der Welt, die Straße zu überqueren und selbst die älteste Omi mit Krückstock wäre noch bei grün am anderen Ende angelangt. Sehr schlau von den Aussis...

Samstag, 12. Dezember 2009

Half way through Australia

Nun haben wir also die westliche Hälfte Australiens komplett umrundet und sind auch schon in der östlichen Hälfte der Südküste angekommen. Die Mitte liegt ungefähr bei Port Augusta und damit wird auch ordentlich Werbung gemacht. Gleichzeitig sollte dies auch der Ort sein, an dem bei uns erstmal etwas klingeln sollte. Nein, keine Jingle Bells, sondern das ist der erste Ort, an dem wir schon mal bei unserer ersten Reise waren. Damals sind wir von Norden, vom Ayers Rock gekommen. Leider hat da erschreckend wenig geklingelt. Entweder unsere Gehirnleistung nimmt hier jeden Tag, den wir es nicht benutzen, ab, oder der Ort war wirklich nicht so beeindrucken. Natürlich letzteres. Wieder einmal ein Versuch, abends noch ne Pizza zu kriegen. Schließlich war Dienstag und Dienstag ist Cheap Tuesday, also Pizzatag. OK, ich gebe zu, dass 21:30 vielleicht ein bisschen spät ist, dass einem einfällt, man will noch ne Pizza essen. Aber früher hätten wir es eh nicht geschafft, zu viel zu tun (wach werden so um 10.00 Uhr, langsam und ausführlich frühstücken usw. ), außerdem war es ja eigentlich auch erst 19 Uhr. Wie auch immer, natürlich hatte der Laden schon um 21 Uhr zugemacht. Dann also keine Pizza. Am nächsten Tag sind wir zur Strafe auch gleich wieder weitergefahren und da es zwischen Port Augusta und Adelaide nicht viel zu sehen gibt, sind wir die 300 km in einem Rutsch durchgefahren, haben zwischenzeitlich nach 2 Nächten den Campingplatz gewechselt und sind jetzt auf dem teuersten Campingplatz unserer bisherigen Reise angekommen. Nach einem Blick in unser BIG 4 Heftchen könnte es aber durchaus sein, dass er diesen Spitzenplatz nicht lange behalten wird, denn Victoria ist nicht Western Australia und seit heute sind auch noch in drei Bundesländern Sommerferien. (Lars meint Sommerferien sollten verboten werden) Vorbei mit der Ruhe! Aber, ich muss sagen, der Campingplatz ist wirklich der Hit. NATÜRLICH hat er eine komplett ausgestattete Camp Kitchen, große und saubere Waschräume, 2 Pools und schattige Grasplätze. Das ist ja wohl das mindeste, was wir erwarten. Als kleines Gimmick gibt es hier zusätzlich noch die Möglichkeit, sich seinen privaten Kühlschrank zu mieten, falls man seinem Essen nicht zumuten möchte, mit anderem schäbigem Backpacker-Essen zusammen in einem Kühlschrank zu stehen. Und es gibt kleine Waschpulver-Automaten, wo man sich eine Portion Waschmittel ziehen kann. Feine Sache.

Heute morgen war für uns dann auch noch Weihnachten. Also, nicht ganz, aber da wir reichhaltig beschert wurden, kam es uns fast so vor. Um uns herum sind nämlich alle heimgeflogen und wollte ihre restlichen Lebensmittel loswerden uns als sie mitgekriegt haben, dass wir noch weiterreisen, haben wir ihre ganzen Reste aufs Auge gedrückt bekommen. Jetzt haben wir ca. 8 Kilo Zucker, 3 Kilo Salz und 25m Zewapapier. Anschließend haben wir uns noch was ganz tolles gegönnt. Hier gibt es nämlich ein IKEA und da wir neugierig waren, ob es da genauso aussieht wie bei uns, hatten wir heute, am Samstag zur Rushhour (wie in Deutschland!) nichts besseres vor, als zu Ikea zu fahren, den Einheimischen den Parkplatz weg zu nehmen und Köttbullar zu essen. Hier heißen die „Swedish Meatballs“. Köllbullar ist wohl zu schwierig auszusprechen. Um die Reihe der peinlichen Aktionen nicht abbrechen zu lassen, hat Lars sich dann mit „Santa“ fotografieren lassen, wurde gefragt, was er sich zu Weihnachten wünscht und der Weihnachtsmann hat dann auch einen Wunsch geäußert: Dass er bitte jetzt von seinem Schoß runtergehen soll. Er war wohl eher die Fliegengewichte gewöhnt. Der Arzt meine er könne aber in 3 Wochen wieder richtig laufen...

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Australien für Schnäppchenjäger

Wusstet Ihr eigentlich schon, dass man hier in Australien beim Einkaufen im Supermarkt beim Tanken sparen kann? Nein? Das hab ich mir gedacht. Also, hier in Australien gibt es eigentlich nur drei Supermarkt-Ketten. Wie in Deutschland auch wird der eine vom anderen aufgekauft und es bleiben nur noch einige wenige übrig. Wenn man bei den beiden großen – Coles und Woolworth – für mindestens 30 AUD einkauft, beinhaltet der Kassenbon einen Rabattgutschein für Benzin. Damit kann man an bestimmten Tankstellen 4 Ct. pro Liter sparen. Und das, ohne dass man sich irgendwo registrieren oder seine Daten irgendwo hinterlegen muss. Wir finden das klasse, zumal man hier doch das eine oder andere Mal tanken muss!