Donnerstag, 7. Januar 2010

Lavender’s blue, dilly dilly Lavender’s green...

Zunächst mal vielen Dank für die zahlreichen Geburtstagsglückwünsche! Leider muss man sich in meinem hohen Alter auch hin und wieder so nette Bezeichnungen wie „Alte Schachtel“ und dergleichen gefallen lassen, aber da stehe ich natürlich meilenweit drüber!

Meinen Geburtstag haben wir ganz unspektakulär verbracht, so wie Weihnachten und Silvester auch. Wir mussten morgens aus dem Hostel auschecken, waren auf dem Queen Victoria Markt und in St. Kilda zum Essen und abends sind wir mit der Fähre nach Tasmanien gefahren, wo wir am Montag früh um halb 7 angekommen sind.


Nach einem Verlegenheitsfrühstück bei McD, einem kleinen Vormittagsschläfchen (die Nacht auf der Fähre war dann doch nicht so erholsam) haben wir die Sehenswürdigkeiten der Gegend abgeklappert: das schäbige Platypus House und das oberschäbige Seahorse World. Langsam müssten wir es ja eigentlich wissen. Aber gut, und jetzt aufgepasst, Ihr sollt ja hier was lernen:

Der Platypus, das australische Schnabeltier, ist eines der wenigen Säugetiere, die Eier legen. Es sieht ein wenig aus wie ein Bieber mit einem Entenschnabel. Leider haben wir es nicht geschafft, ein anständiges Foto hinzukriegen, da die Viecher sich blitzschnell bewegen und wir nicht mit Blitz fotografieren konnten. Die Männchen haben an den Hinterbeinen einen Giftstachel. Das Gift ist für Menschen nicht tödlich, aber extrem schmerzhaft und er kann bis zu 6 Monaten anhalten. Da hebt man die süßen Tierchen lieber nicht hoch. Sie verbringen die meiste Zeit im Wasser, machen aber beim Tauchen die Augen und die Nasenlöscher zu. Sie können also nichts sehen und erkennen ihre Beute ausschließlich anhand der elektrischen Felder, die jedes Lebewesen aussendet.


Außer Schnabeltieren gab es im Platypus House auch noch Echidnas. Das sind die australischen Ameisenigel. Und warum gibt es im Platypus House auch Echidnas? Richtig, weil es auch eierlegende Säugetiere sind (ich glaube, es gibt sonst auch keine anderen eierlegenden Säugetiere). Außer dem Namen und dem Aussehen haben die Ameisenigel nichts mit dem Igel gemeinsam, jedenfalls sind sie nicht miteinander verwandt, wie man vielleicht denken könnte. Am witzigsten fanden wir die Zunge der kleinen Viecher, die bis zu 18 cm lang werden kann. Wenn sie sich bedroht fühlen, rollen sie sich zu einer Kugel zusammen. Das konnten wir auch schon „in freier Wildbahn“ beobachten.



Von den Seepferdchen stelle ich lieber keine Bilder in den Blog, da alle ein wenig unscharf sind und außerdem durfte man nicht in den (für australische Verhältnisse) schönen Aquarien fotografieren, sondern nur in der „Zuchtstation“, wo man sich mit der zuschauergerechten Aufbereitung der Wassertanks wenig bis gar keine Mühe gibt. Hier geht es mehr so darum, die Seepferdchen, die sich vermehren wie die Heuschrecken, zu züchten. Anschließend werden sie entweder für die Forschung oder an Tierhandlungen verkauft. Das Besondere an Seepferdchen ist, dass zwar die Weibchen die Eier produzieren, diese aber von den Männchen in einer Bauchtasche ausgetragen werden. Für die Weibchen ist damit alles erledigt und sie haben mit der Aufzucht der Kleinen nichts weiter zu tun. Sehr emanzipiert, wie ich finde!


So, und da Ihr Euch wahrscheinlich schon die ganze Zeit fragt, was es mit der Überschrift auf sich hat (ok, vielleicht denkt Ihr Euch auch einfach nur, die Olle verkalkt langsam), hier die Auflösung. Wir haben auf Wunsch des weiblichen Teils unserer Reisegruppe eine Lavendelfarm aufgesucht und meiner Meinung nach hat sich das mal echt gelohnt. Seht selbst. Leider hatte ich gerade nicht ein weißes Sommerkleid und einen Strohhut zur Hand und bin daher nicht leicht und beschwingt durch das Lavendelfeld gesprungen und habe mir den Sommerwind durch das Haar wehen lassen. Schön war’s trotzdem;-)



Aber nicht nur Lavendel wächst hier, sondern jede Menge Mohn. Tasmanien ist der weltweit größte Produzent von Opium (natürlich nur für medizinische Zwecke, versteht sich) und liefert damit die Hälfte des weltweiten Bedarfs.



Auf unserem Weg an der Ostküste Richtung Süden reiht sich ein Topstrand an die nächste Topbucht. Die berühmte Wineglass Bay (heißt so, weil sie kreisrund ist wie ein Weinglas) haben wir zwar nicht gesehen, aber wir sind sicher, die anderen Strände waren mindestens genauso schön. Die Bay of Fire heißt so, weil die mit roten Flechten bewachsenen Steine aussehen, als würden sie brennen.

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