Donnerstag, 11. März 2010

Belize und Mexiko

Kaum schreibt man mal eine Woche nichts in den Blog und schon haben wir zwei weitere Länder in unsere persönliche „Weltreise-Ländersammlung“ aufgenommen. Von Flores aus sind wir mit dem Bus nach Belize gefahren. Es ist jetzt nicht so, dass wir schon immer den Traum hatten, mal nach Belize zu fahren, aber von Flores aus gibt es nicht so viele Möglichkeiten, nach Mexiko zu kommen und letztendlich war die Wahl jetzt auch nicht so schlecht.

Der Bus kam irgendwann so uuuuungefähr zu der gebuchten Zeit (das darf man nicht so genau nehmen), um uns vor unserem Hotel abzuholen. Diesmal handelte sich sich ansatzweise um eine Art Reisebus, links und rechts jeweils zwei Sitze und in der Mitte ein Gang. Na ja, zwei Sitze waren es zumindest nach guatelmaltekischen Verhältnissen. Für uns Europäer, von denen einer jetzt nicht gerade schmächtig ist, waren es maximal 1 ½ Sitze. Zum Glück war der Bus nicht voll und somit hatte jeder seine eigene Zweierbank.

An der Grenze zu Belize lief das so ab: Man wird samt seinem Gepäck aus dem Bus geschmissen, geht zu Fuß zur Grenzabfertigung, lässt sich einen Ausreisestempel von Guatemala in den Pass drücken, zahlt die fällige Ausreisegebühr (ja, sowas ist hier überall üblich), läuft über die Grenze nach Belize und lässt sich den Einreisestempel von Belize in den Pass drücken. Auf der anderen Seite der Grenze steigt man wieder in den Bus ein und weiter geht’s. Extrem unkompliziert.

In Belize City angekommen sind wir direkt in das nächste Boot gestiegen, das uns auf die kleine Insel Caye Caulker (Caye = Koralleninsel) gebracht hat. Die Insel ist nur ca. 45 Minuten mit dem Boot von Belize City entfernt und erinnert sehr an Jamaika – also zumindest so, wie ich mir Jamaika vorstelle. Belize ist ganz anders als die anderen mittelamerikanischen Länder. Hier leben viele Kreolen und Garifunas (Nachkommen der ehemaligen afrikanischen Sklaven). In Belize wird nicht wie im Rest von Mittelamerika spanisch, sondern englisch gesprochen. Teilweise sprechen die Leute aber auch eine Mischung aus englisch und kreolisch, das man dann gar nicht mehr versteht. Und Belize ist teuer. Nach dem – auch für mittelamerikanische Verhältnisse – relativ billigen Guatemala haben wir uns ganz schön auf den Hintern gesetzt, was die für Preise haben.


Auf Caye Caulker gibt es keinen richtigen Strand, da die Insel aus Korallen besteht, aber man kann, wenn man direkt am Wasser wohnt, was wir natürlich taten, vor seiner Cabana im Liegestuhl sitzen und die Nase in die Sonne halten. Außerdem ist Caye Caulker ein Tauch- und Schnorchelparadies, aber da das Wetter nicht so schön war (wir hatten das Glück, dass gerade eine Kaltfront aufzog, als wir dort waren), haben wir keinen Schnorchelausflug gemacht und haben nach zwei Tagen die Weiterreise nach Mexiko angetreten.

Morgens um 7:30 Uhr mit dem Boot zurück nach Belize City und direkt in den Bus nach Chetumal (die Grenzstadt in Mexiko). Diesmal hatten wir einen 1. Klasse Luxusreisebus. Es ist schon komisch, dass man sich auf einmal darüber freut, in einem modernen Reisebus zu fahren. Bisher fand ich das eher spießig, aber diesmal fanden wir es sehr angenehm. Es gab genug Platz, wir konnten nebeneinander sitzen (es gab sogar Sitzplatzreservierungen), eine Toilette und „Kino“. Und es gab eine Klimaanlage. Scheinbar war der Busfahrer da so stolz drauf, dass er uns beweisen wollte, was das gute Stück drauf hat. Trotz langer Hose und Jacke war es immer noch eisig kalt und die Konsequenz hab ich seit zwei Tagen zu tragen. Eine fette Erkältung mit allem drum und dran.


Auch hier hat der Grenzübertritt wieder sehr gut funktioniert. Von Chetumal hat uns der nächste Bus direkt bis nach Tulum in Mexiko gebracht. Als wir dort nach insgesamt ca. 10-stündiger Reise ankamen, war ich irgendwie bedient. Ich hatte Kopfweh und hatte den ganzen Tag fast nichts getrunken und gegessen. Und wir wussten nicht, wo wir übernachten sollten. In Tulum muss man sich entscheiden, ob man in der Stadt oder am Strand (5 km entfernt) wohnen möchte. Die Stadt ist zwar nicht so schön, es gibt eigentlich nur eine Straße, auf der alle Hotels, Restaurants und sonstige Läden, die man als Tourist unbedingt braucht (diverse Hängematten-, Taschen, Masken- und Stoffverkäufer) angesiedelt sind. Da ich keinen Nerv hatte, lang nach einem Hotel zu suchen, haben wir uns kurzerhand mit dem Taxi zu einem Hotel fahren lassen, das wir im Internet gefunden hatten. Das Hotelzimmer war so ziemlich das schönste, das ich je gesehen habe. Gut, es war auch ein bisschen teurer als gedacht, aber manchmal muss man eben schnelle Entscheidungen treffen. Nach zwei Tabletten, was zu essen und zu trinken ging es mir auch wieder gut. Das Hotel hatte allerdings, wie sich leider erst nachts herausstellte, einen Haken: Fast die komplette Nacht hat sich ein Hund die Kehle aus dem Leib gebellt und zwei Hähne haben sich abwechselnd zugerufen. Es war kein Auge zuzukriegen. So schön das Hotel auch war, für den Preis wollten wir gerne nachts schlafen können und haben uns ein anderes Hotel in der Stadt gesucht.


In Tulum hatten wir dann zum ersten Mal wieder so eine richtige Beach-Atmosphäre. Der Strand ist wunderschön und es gibt noch Abschnitte, die sehr ruhig sind, wo sich noch keine Resorts angesiedelt haben. Man kann in kleinen, sehr einfachen Cabanas am Strand wohnen. Uns war es ein wenig zu ruhig und wir sind lieber abends wieder in die Stadt zurückgefahren.


Leider war das Wetter immer noch ein bisschen gemischt und nicht unbedingt dafür geeignet, den ganzen Tag am Strand zu liegen. Somit ging es nach drei Tagen weiter nach Playa del Carmen. Den Namen habt Ihr bestimmt schon mal gehört. Hier gibt es wieder alles, die volle touristische Infrastruktur. Wir finden’s nicht so schlimm wie gedacht. Wir haben ein kleines Bed & Breakfast in zweiter Reihe vom Strand gefunden. Eine halbe Minute zum Strand, eine halbe Minute bis zur Restaurantmeile. Was will man mehr. OK, wenn man sich vielleicht doch mit dem Gedanken trägt, eine Tasche oder ein T-Shirt oder was auch immer zu kaufen und man nicht möchte, dass fett „Playa del Carmen“, „Riviera Maya“ oder „Mexico“ draufsteht, hat man ein Problem. Aber wir haben ja sonst keine Probleme und da der Strand wirklich sehr schön und das Wasser sehr türkisblau ist, halten wir es hier ein paar Tage aus und machen uns jetzt gerade Gedanken über unsere nächsten Stationen in Mexiko (wir haben ja noch zwei Wochen Zeit bis zu unserem Flug) und die weitere Routenplanung nach der Dom. Rep.

2 Kommentare:

  1. Liebe Weltreisenden,

    der einzige Bloggerkommentarschreiber meldet sich mal wieder hier ... Sollte es euch nach weiteren Kaltfronten sein, schnell den Heimflug nach Deutschland antreten, ich weiss schon gar nicht mehr wie eigentlich Gras aussieht, in meiner Erinnerung ist es grün aber hier weiss (Schnee).
    Welche Kopfschmerztabletten gibt es denn so da und in welcher Dosis? ASS, Ibuprofen, Paracetamol?

    MK

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  2. Vielen Dank an den treuen Kommentator! Nee, nach Kaltfronten ist uns komischerweise nach mittlerweile einem Dreivierteljahr Sommer am Stück immer noch nicht. Bin gespannt, wann wir anfangen, uns auf Pelzstiefel und Steppjacken zu freuen. Kopfschmerztabletten hatte ich noch von zuhause, aber ich werde demnächst mal die einheimischen Produkte testen müssen, unser Vorrat ist fast aufgebraucht. Da es hier mehr Apotheken als sonstwas gibt, dürfte das aber kein Problem sein. Falls es jemanden interessiert, werde ich berichten...

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