Montag, 22. März 2010

Chichén Itzá

Auf besonderen Wunsch einer einzelnen Person (und natürlich nur deswegen!) sind wir am 21. März nach Chichén Itzá gefahren. Der 21. März ist nämlich nicht irgendein Tag, sondern an diesem Tag – genauso wie am 21. September –, der Tag der Tag-und-Nacht-Gleiche (Äquiniktium oder auf englisch „Equinox“) lässt sich ein besonderes „Naturschauspiel“ beobachten (und ich meine jetzt nicht die tausende von Touristen, die sich an diesem Tag hier einfinden). Gegen 4 Uhr nachmittags fällt dass Sonnenlicht in einem besonderen Winkel auf die Pyramide des Kukulkan (Castillo) und es bildet sich ein schlangenförmiger Lichtstrahl, der am Fuße der Pyramide auf den Schlangenkopf trifft. Dann sieht so aus, als würde eine Schlange die Pyramide herunterkriechen. Also theoretisch kann man das an diesem Tag sehen. Wie die ganz Schlauen unter Euch aber sicherlich schon festgestellt haben, ist für einen Lichtstrahl auch ein bisschen Sonne erforderlich. Die hat uns aber so richtig schön einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem sie sich überhaupt nicht gezeigt, sondern den Regenwolken mal schön den Vortritt gelassen hat. Somit war es nix mit Schlangen in Chichén Itzá.

So hätte es aussehen sollen:


Dafür haben wir eine interessante Erfahrung gemacht. Wir wussten bisher gar nicht, wieviele Freunde wir haben. Und vor allem nicht, dass die alle in Mexiko wohnen. Alle drei Meter wurden wir angesprochen mit „¡Hola Amigos!“. Komisch war nur, dass wir die Leute alle nicht kannten. Na ja, der Mexikaner an sich ist halt sehr freundlich und aufgeschlossen gegenüber fremden Kulturen, was wir ja in diesem Fall sind. Vielleicht will der Mexikaner an sich aber auch nur seine Souvenirs an den Mann bringen. Denn dazu sind ausländische Touristen ja schließlich da. Die fahren doch nicht nach Chichén Itzá, um sich die Tempel anzuschauen, nein, die wollen in Wirklichkeit von morgens bis abends Schmuck, Taschen, Decken und T-Shirts kaufen. Und der freundliche Mexikaner möchte ja nichts anderes, als diesen Wunsch der Ausländer zu erfüllen. Allerdings muss man dazu sagen, dass, wenn man manche Touristen gesehen hat, der Gedanke gar nicht so fern liegt. Manche kaufen echt jeden Mist. Jedenfalls hat es mich ganz schön erschreckt, was für ein Kommerz da mitten in der Ruinenanlage betrieben wird. Wir wissen aber nicht, ob es an „normalen“ Tagen weniger ist. Schließlich kommen zur Sonnenwende zehn mal mehr Touristen nach Chichén Itzá als sonst, da muss dann halt alles aufgefahren werden. Die Menschenmassen hatten wir uns allerdings noch schlimmer vorgestellt. Klar waren viele Leute da, aber es gab kein großartiges Gedränge und die Massen haben sich gut über das Gelände verteilt. Wir mussten auch nicht lange an der Kasse und am Eingang anstehen und unser Rucksack wurde auch nicht kontrolliert. War also alles entspannter als gedacht.



Das Runde muss durch das Runde:


Tic Tac Toe haben sie auch gespielt:


Menschenmassen:


2 Kommentare:

  1. Liebe WR´s,

    da kann ich doch nur sagen

    GEHT DOCH!!!

    Waren denn weningstens eine paar gescheite Menschenopfer als Abwechslung vorgesehen?

    Gruss
    MK

    P.S.: habe ich nicht auf dem einen Foto ganz hinten rechts Erich von Dähniken in Demutsbettlerpose mit abgeschnittenem McDonalds gesehen? Der Arme!

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  2. Freut mich, dass Dir unser eigens eingeschobenes Kulturprogramm gefallen hat. Du siehst, wir scheuen weder Kosten noch Mühen, um unsere Leser zufriedenzustellen. Ja, ein paar Menschenopfer hätten nicht schaden können, waren ja schließlich genug davon da, aber leider ist diese Freizeitbeschäftigung in Mexiko scheinbar auch aus der Mode gekommen.

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