Montag, 5. Oktober 2009

Augen auf beim Autokauf

Leider hängen wir noch immer in Darwin fest, weil unser Neuzugang noch ein bisschen rummuckt. Unser Schätzchen fährt ja mit Benzin und GAS, was uns viel Geld spart, wenn es funktioniert. Wir wussten beim Kauf, dass der Schalter, um von Benzin auf Gas umzuschalten, kaputt ist. Sollte aber nur ne Kleinigkeit sein. Die erste Werkstatt hatte das entsprechende Teil nicht vorrätig und hat uns zu einer auf LPG spezialisierten Werkstatt außerhalb geschickt. Das war am Montag. Die haben uns einen Termin für Mittwoch gegeben. Aufgrund eines Missverständnisses (wir hatten verstanden, dass sie uns ab 8 Uhr anrufen, wenn wir kommen sollen, aber anscheinend hatten wir um 8 Uhr einen Termin) war unser Termin weg und wir mussten irgendwie vier Stunden oder so warten, bis sich endlich einer unser Auto angeschaut hat. Das Mäuschen an der Anmeldung hat es auch leider nicht auf die Reihe gekriegt, uns um 8 Uhr anzurufen, wo wir bleiben. Wahrscheinlich sammelt sie einfach nur gerne Telefonnummern. Also, das Umschalten auf Gas ging auf jeden Fall wieder. Ob es wirklich nur ne Kleinigkeit war, keine Ahnung. Wenn, dann spiegelte es sich jedenfalls nicht in der Rechnung wieder.

Am Donnerstag wollten wir morgens losfahren und das Auto sprang nicht an. So oft probiert, bis die Batterie fast leer war. Zum Glück sind die Aussies ja äußerst hilfsbereit und beim zweiten Jammern unserer Zündung stand schon der erste neben dem Auto, der uns helfen wollte. Da wir aber wählerisch sind, wem wir die Ehre erteilen, uns helfen zu dürfen, warteten wir noch ein wenig und nahmen das Angebot unseres Nachbarn von gegenüber wahr, der uns mit seinem Jeep an Stück anzog und das Auto so auch startete. OK, das Problem war gelöst, aber mit einem Auto, das nicht anspringt, wollen wir nicht unbedingt durch Australien fahren, zumal für uns, sobald wir die Stadt verlassen haben, direkt das Outback beginnt und Hilfe dann wahrscheinlich schwieriger zu bekommen ist. Also führte uns unser Weg wieder direkt zu unserem Automechaniker. Da wir keinen Termin hatten, dauerte es wieder eine Ewigkeit, bis wir drankamen. Diesmal lag es daran, dass man beim Umschalten von Benzin auf Gas einen Trick anwenden muss: Man darf nicht sofort voll auf Gas umschalten, sondern erstmal nur halb, bis kein Benzin mehr in der Leitung ist und dann erst voll auf Gas. Wir kannten diesen Trick leider nicht und daher hat unser Auto ziemlich beleidigt reagiert.

Wir dachten also jetzt, super, endlich alles in Ordnung aber von wegen. Nach längeren Fahrten, also eigentlich sobald der Motor warm ist, geht er, wenn man z.B. an der Ampel stehen bleibt, aus, aber nur, wenn man auf Gas fährt. Ziemlich stressige Situation, also am Samstag wieder in die Werkstatt. Zum Glück war um halb zwölf noch jemand da. Der freundliche Mechaniker hat sich auch gleich unters Auto gelegt und festgestellt, dass das Gas, das ja in flüssigem Zustand eingefüllt wird, nicht richtig zu Gas umgewandelt wird. Fehlersuche und -behebung folgen am Montag. Hoffentlich ist dann endlich Ruh mit der Kiste. Irgendwie fängt man da ja schon wieder an, daran zu zweifeln, dass man das richtige Auto gekauft hat, aber andererseits, was erwartet man bei einem 20-jährigen Auto, das brutto 500.000 und netto (Austauschmotor) 300.000 km auf dem Buckel hat? Wir haben ja Zeit und eigentlich ist es egal, wie lange wir noch hier sind, wir würden nur langsam gerne die tropische Hitze hinter uns lassen. Es ist so heiß und schwül, dass die Haut nicht nur klebt, sondern man teilweise so ölt, als würde man in der Sauna sitzen. Da muss man sich schon sehr aufraffen, irgendwo rumzulaufen, außer in der klimatisierten Shopping-Mall natürlich. Die Trockenzeit („Dry Season“) geht so ca. bis Ende September und ab Oktober befinden wir uns in der Regenzeit („Wet Season“) und als hätten die da oben einen Kalender, hat es pünktlich in der Nacht vom 30.9. auf den 1.10. plötzlich angefangen zu regnen. Na, regnen ist eigentlich das falsche Wort. Der Regen, der bei uns normalerweise in einem Monat runterkommt, kam hier innerhalb von einer halben Stunde runter. Aus dem Auto hat es sich noch unheimlicher angehört, weil es so laut aufs Dach getrommelt hat. So konnten wir auch gleich mal testen, ob unser Auto überall dicht ist. Hat sich gelohnt, ist es leider nicht. Aber das wird der kleine Mechaniker, den ich aus Deutschland mitgebracht habe, bestimmt noch richten, so wie die Türschlösser, den Ventilator, den Blinker und die Handbremse. Habt Ihr eigentlich schon unseren Luxus-Ventilator auf den Bildern bewundert? Da seht Ihr mal, wie heiß es ist…

1 Kommentar:

  1. Oh Mann, ich glaube ihr hättet doch ein Fernsehteam von VOX engagieren sollen, dass euch für "Goodbye Deutschland" filmt, das wäre denen bestimmt eine Menge wert gewesen. Ich bin im Moment nur noch am überlegen in welche Kategorie ich euch stecke: a) Konny Reimann, den man bewundert, dass er es geschafft hat oder b) Tausend andere, von denen man denkt, wie kann man nur so ... sein. Ich sehe aber immer noch eine kleine Tendenz in Richtung Konny Reimann (vielleicht solltet ihr euer Auto so nennen!)
    SLJ

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