Sonntag, 4. Oktober 2009

Wer reist trifft interessante Leute

Wer denkt, wir liegen hier den ganzen Tag auf der faulen Haut und frönen nur dem Müßiggang, der hat sich aber mal so richtig getäuscht. Wer mich kennt (Lars), der weiß, dass gerade mir es wichtig ist, das Ganzheitliche an so einer Reise zu sehen.

Aus diesem Grund sind wir letzte Woche an der Uni in Darwin in einem Vortrag gewesen. Ja, da staunt ihr, gelle. Der Vortrag (die Aussies sagen auch gerne „Talk“ dazu) war von Herman und Cande Zapp, einer argentinischen Familie mit vier Kindern, die seit neun Jahren mit einem antiken Auto (so eins wie bei Ms Daisy und ihr Chauffeur) durch die Welt reist. Losgefahren sind sie in ihrer Heimatstadt Buenos Aires zu zweit mit dem Plan, in sechs Monaten bis Alaska zu fahren. Nachdem sie nach sechs Monaten erst in Ecuador angekommen waren, änderten sie ihre Pläne und beschlossen, weiterzureisen und die Familienplanung nicht auf später zu verschieben. So sind alle vier Kinder während der Reise zur Welt gekommen: Das erste in den USA, das zweite in Kanada, das dritte in Patagonien und das vierte in Australien. Aber keine Angst, wir werden bestimmt nicht mit vier Kindern nach Hause kommen. Nach jedem Kind mussten ein paar Sachen das Auto verlassen: Geschirr, Stühle, der Tisch usw.. Außerdem ließen Sie sich ein Pop Top und eine Heckkiste einbauen. Nach ihrer Reise Argentinien – Alaska waren sie noch in Indien und sind jetzt in Australien. Die Kinder werden per „Home schooling“ unterrichtet.

Zur Finanzierung ihres Lebensunterhalts haben sie ihre Geschichte in Form eines Buchs veröffentlicht(in spanisch und englisch), das wohl in Argentinien schon auf der Bestseller-Liste war, und verkaufen selbstgemalte Bilder. Da sie überall, wo sie hinkommen alleine schon wegen des Autos großes Aufsehen erregen und sie eine interessante Geschichte zu erzählen haben, wird ihnen auch immer geholfen und sie können bei dem einen kostenlos wohnen und der andere sponsort ihnen neue Reifen etc.. Sie sagen, sie mussten es auch erst lernen, um Hilfe zu bitten. Als Kind lernt man, dass man alles selber können muss und es war ihnen peinlich, andere zu fragen, ob sie einem helfen. Aber die Menschen tun es gerne, denn sie wollen Teil ihres Traums sein, den sie leben.

1 Kommentar:

  1. Nun es scheint ganz so, als seien Herman und Cande etwas von der Route abgekommen. Schon in Kanada zu sein und nach Alaska zu wollen und dabei über Patagonien zu fahren? Na ich weiß nicht. Geht schätzungsweise kürzer ;o)

    Da der Vortrag sicher nicht kostenlos war, habt ihr nun wohl auch einen Teil zu deren Traum geleiset. Jeden Tag eine gute Tat. Gell?

    Vier Kinder werden es bei Euch wohl nicht. Von der Reisezeit her sollten es biologisch nicht mehr wie zwei werden sollen. - Etwaige Frühgeburten ausgeschlossen :o)

    Seit heute nachmittag regnet es hier in Deutschland auch ununterbrochen. Leider bei etwas weniger als 35 Grad. Aber wirklich nur etwas ;o)

    Viele Grüße aus dem Scharfi
    Diana

    PS: Jeder Tag ohne Dich bei der Soka ist ein Trauertag ;o) Frage mich täglich, ob wirklich alle Kollegen regelmäßig ihre Medikamente gekommen haben ;o))

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