Samstag, 28. November 2009

Von Perth nach Bunbury


Da wir (na ja, zumindest die eine Hälfte von „wir“) immer noch nicht genug Tiere gesehen haben, haben wir in der Nähe von Perth einen Wildlife Park besucht. Dort haben wir endlich die schwarzen Schwäne gesehen, für die Perth bekannt ist (schließlich ist der schwarze Schwan ja das Wappentier von Perth). Außerdem haben wir Känguruhs gefüttert und gestreichelt (wir haben sogar eins mit einem „Joey“ - das sind die Jungen, die noch im Beutel getragen werden - gesehen). Interessant ist, dass in dem Gehege eine riesen Tonne mit Känguruh-Futter steht und drüber ein Schild „Don’t overfeed the kangaroos“. Ob das was nützt, wage ich zu bezweifeln.

Wir haben einen übergewichtigen Wombat gesehen (angeblich war der NICHT übergewichtig. aber lassen wir das mal so stehen), Vögel mit lustigen Krönchen auf dem Kopf, wiehernde Esel und außerdem Koalas, die 20 von 24 Stunden am Tag schlafen. Die restliche Zeit fressen sie. Da sie ihren Energiebedarf mit den paar Eukalyptusblättern nicht decken können und sie außerdem noch recht wählerisch sind, WELCHE Eukalyptus-Sorten ihnen genehm sind, müssen sie eben Energie einsparen, indem sie sich kaum bewegen und – wie gesagt – überwiegend schlafen. Ein spannendes Leben. Da ein Gehirn ebenfalls viel Energie braucht, mussten sie an dieser Stelle auch einsparen. Koalas gehören nicht zu den hellsten Tieren. Angeblich sind Koalas die einzigen Lebewesen mit Gehirnen, die von der Größe nicht zu ihrem Schädel passen. Ihr Gehirn ist nur so groß wie eine verschrumpelte Walnuss und es wird im Schädel in einer Flüssigkeit hin- und hergerüttelt. Offenbar haben sie ihr Gehirn der Energieeffizienz geopfert.


Außerdem haben wir uns eine – Lars würde sagen „peinliche“ – Farmer’s Show angeschaut, wo man gezeigt bekommt, wie Schafe geschoren und von Hirtenhunden in Schach gehalten werden. Wir haben eine Echse mit einer blauen Zunge gesehen und tasmanische Teufel, die vom Aussterben bedroht sind.

Gewohnt haben wir im Swan Valley, dem Weinanbaugebiet von Perth, auf einem Campingplatz direkt an den Reben. Es ist für uns sehr ungewohnt, dass die Weinreben hier einfach auf den Feldern angebaut werden und nicht auf Hängen wachsen müssen. Die Sonne reicht hier scheinbar auch so.

Dank Eurer hilfreichen Tipps, was die deutsche Küche in Australien angeht, hatten wir uns am Sonntag abend vorgenommen, die ein oder andere Lokation mal zu testen, da die Restaurants tatsächlich gerade um die Ecke von uns waren. Sicherheitshalber haben wir vorher nochmal nach den Öffnungszeiten geschaut, da wir ja wissen, dass die Aussies abends keinen Hunger mehr zu haben scheinen. Das war auch gut so, denn das erste Restaurant hatte sonntags nur bis 19 Uhr geöffnet. Das zweite sollte bis 21 Uhr aufhaben, also schnell hin. Wir haben es gleich gefunden, denn alles liegt hier an einer Straße. Die Hausnummer war irgendwie 8731 oder so. Der Parkplatz war auffällig leer. Von weitem sahen wir schon, dass die Stühle hochgestellt waren. Trotzdem gingen wir rein und fragten nach. Heute wär Sonntag und da hätten sie früher geschlossen. Ah ja. Auf dem Rückweg zum Campingplatz fanden wir dann noch eine Brauerei mit angeschlossenem Restaurant, wo wir dann doch noch eine Kleinigkeit zu essen bekamen und leckeres Bier und Cidre tranken. Wir sind ein wenig über die Preise erschrocken und werteten das mal als Erklärung, warum viele Australier dann doch nicht so oft essen gehen und man daher die Restaurants abend gleich zumachen kann...


Von Perth ging es über Rockingham und Mandurah weiter nach Bunbury, wo wir ein paar Tage zum chillen eingelegt haben. Ihr seht also, es ist nix aufregendes passiert, das Auto fährt noch, wir haben auch noch alle Kameras, Laptops und Geldbeutel, nur das Wetter lässt etwas zu wünschen übrig und Lars hat keine Haare mehr. Also, zumindest sind sie jetzt gaaaanz kurz.

1 Kommentar:

  1. Ich bin ja dankbar dafür, dass ihr das Bild von dem "schmalen" Wombat noch kommentiert habt. Ich war schon erschrocken, was mit Lars passiert ist! Dafür musste ich mir bei der Beschreibung der Koalabären immer wieder vor Augen halten, dass hier nicht der Teil von "wir" beschrieben wird, der schon genug Tiere gesehen hat.
    SLJ

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