Montag, 19. April 2010

Kitesurfing & Wakeboarding

Nach einer Woche Kitecamp ist es mal wieder an der Zeit, Bericht zu erstatten.

Bei der Ankunft in dem Kitecamp, das wir übers Internet ausfindig gemacht haben, dachten wir ja zunächst, dass wir hier falsch sind. Ein Kitecamp, das nicht am Strand ist. Kann gar nicht sein. Auf die Idee wären wir gar nicht gekommen. Wir haben das einfach mal unterstellt, dass sowas am Strand stattfindet. Zum Kiten wurden wir an die Kiteschule verwiesen, mit der man zusammenarbeitet. Das haben wir uns jetzt so nicht unter Kitecamp vorgestellt. Eine Kiteschule hätten wir da auch selber gefunden. Angeboten wurde uns ein Preis für Übernachtung mit Frühstück und Abendessen. Wir dachten deshalb, dass das Camp ein bisschen außerhalb ist und es daher Sinn macht, dort eine Verpflegung zu bekommen. In Cabarete gibt es aber sowohl im Ort als auch am Strand zahlreiche gute und günstige Restaurants, so dass das gar nicht nötig gewesen wäre. Dann war auch noch unsere Unterkunft ein winziges Zimmer mit einem einzigen Bett und sehr, sehr hellhörigen Wänden und unser Nachbar, offensichtlich ein starker Raucher, wurde jeden Morgen um 7:30 zum Surfen geweckt und brauchte erstmal eine Weile, um seine Lunge wieder freizuhusten. Kurzum, die erste Zeit fanden wir es nicht ganz so toll in unserem Kitecamp. Aber dann waren wir sehr begeistert von dem Abendessen, bekamen einen sehr netten Kitelehrer, lernten ein paar Leute kennen und sind in ein schöneres Zimmer umgezogen, so dass es dann doch noch eine sehr schöne Zeit wurde.

Zum Kiten würde ich ja gerne schreiben, dass es schon richtig gut klappt und wir schon unsere ersten Sprünge ausprobiert haben, aber da ich ja von Natur aus ein ehrlicher Mensch bin, muss ich leider zugeben, dass es aufgrund von zu wenig Wind, Wind aus der falschen Richtung, zu böigem Wind, zu hohen Wellen oder einfach nur der eigenen Untalentiertheit uns beiden bisher nicht gelungen ist, länger als 1 Sekunde auf dem Brett zu stehen. Das Projekt Kiten ist also bisher noch nicht so erfolgreich. Um uns über den Frust hinwegzutrösten, haben wir das ein oder andere Mal das Nachtleben von Cabarete getestet. Ich dachte ja bisher, morgens um halb 8 heimzukommen, wäre spät, aber es gibt Jungs, die feiern danach noch weiter und zwar den ganzen Tag bis zum nächsten Morgen um 4. Respekt. Einer davon war unser Kitelehrer. Ein bisschen Mitleid hatten wir ja schon, als er dann mittags zur Kitestunde antreten musste.

Cabarete bietet alles, was man als Langzeittourist so braucht. Kein Wunder, denn hier wohnen viele Ausländer, auch viele Deutsche. Es gibt auch einen deutschen Bäcker (ich sage nur Frühstück mit Leberwurst) und ein deutsches Restaurant namens Hexenkessel (ja, es hat alles noch den Charme der 80er). Irgendwie hat man schon das Gefühl, dass alles in den 80ern stehen geblieben ist und der Tourismus ist dort auch nicht mehr so am boomen wie es mal war. Aber für uns war Cabarete gerade in kulinarischer Hinsicht ein echtes Highlight, so dass wir sagen können, dass wir in der Dominikanischen Republik sowohl das bisher schlechteste als auch das beste Essen auf unserer Reise hatten.

Außer Kiten haben wir noch eine zweite hippe Sportart mit englischem Namen ausprobiert, und zwar Wakeboarden. Das ist wie Wasserski, nur mit einem Board anstatt mit Skiern. Der Vorteil beim Wakeboarden ist, dass man spätestens nach 15 Minuten fahren kann, was richtig viel Spaß macht. Es ist aber auch sehr anstrengend und selbst die richtig guten Fahrer fahren nicht länger als 20 Minuten am Stück. Das Wakeboarden war als Vorbereitung für das Kiten gedacht, damit es uns leichter fällt, auf das Board zu kommen. Hm, hat irgendwie seinen Zweck nicht so ganz erfüllt.

Ansonsten haben wir in Cabarete nicht viel gemacht. Von den 8 Tagen konnten wir an 4 Tagen kiten. Wenn wir nicht gerade kiten waren, haben wir in der Kiteschule am Strand auf guten Wind gewartet und dabei unsere Visitenkartensammlung und Einladungen „wenn Ihr mal in der Nähe seid“ um Berlin und Kanada erweitert. Das alles ließ sich aber auf dem riesigen Lounge-Sofa vor der Bar sehr gut aushalten.

Am Sonntag war dann unsere Zeit in Cabarete vorüber und wir sind nach Santo Domingo gefahren. Erst mit einem Minibus, der vielleicht 9 Sitzplätze hat, aber mit mindestens 15 Personen belegt wurde plus unser Gepäck, das wir quer auf dem Schoß gestapelt haben, in die nächstgrößere Stadt Sosúa und von dort aus mit dem Bus in 4-5 Stunden nach Santo Domingo. Vor den Temperaturen in den Bussen wurden wir schon gewarnt und wir kannten das Phänomen ja auch schon aus Mexiko, aber aus unerfindlichen Gründen wurde die Klimaanlage diesmal nicht bis zum Anschlag aufgedreht und somit wird diese Fahrt wohl keine gesundheitlichen Konsequenzen nach sich ziehen.

2 Kommentare:

  1. Hey ihr beiden,

    viele Grüsse aus dem good old Niedererbach :-)

    LG
    Mike

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  2. Hallo Mike,

    hey, ist ja cool, dass Du unseren Blog liest, schön von Dir zu hören.

    Viele Grüße nach Niedererbach...

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